In meinen ersten Jahren als Young Professional hatte ich ein besonderes Interesse an Innovation. Ich wollte mit Technologien wirklich etwas Großartiges schaffen. Doch die Realität sah ganz anders aus. Ich sah mich umgeben von Problemen: Technologien können sehr komplex sein. Die Frage lautete: Wie tief muss ich mich da einarbeiten, um wirklich alles zu durchdringen? Außerdem gibt es eine Vielzahl von Technologien – welche ist die richtige? Hinzu kommt noch das hohe Tempo. Jede Technologie entwickelt sich rasend schnell, und die Anzahl der Technologien steigt stetig, in immer kürzer werdenden Zeitabständen. Selbst Tech-Nerds behaupten, dass sie nicht mehr mitkommen. Ja, wie soll ich das dann schaffen? Und die Zeit ist hier der springende Punkt, denn im Daily Business hatte ich wenig bis gar keine Zeit für Weiterbildung, Kurse oder persönliches Wachstum.
Die Rahmenbedingungen im Unternehmen waren auch nicht wirklich förderlich. Obwohl das Unternehmen, für das ich gearbeitet hatte, sich Innovation auf die Fahnen geschrieben hatte, wurde dies nicht konsequent gelebt. Das Gefühl, ausgebremst zu sein, war allgegenwärtig. Ich sah mich umgeben von Hürden, Mauern und Widerständen. An wem sollte ich mich orientieren? Vielleicht hatte ich einfach die falschen Erwartungen. Immer wenn es im Unternehmen Möglichkeiten für neue Innovationen gab und diese Projekte nicht gestartet wurden, fing ich an, Erklärungen zu erfinden. Ich sagte mir: “Vielleicht bist du einfach zu naiv. Die anderen Kollegen haben die Erfahrung und wissen, wie der Hase läuft. Oder ich bin einfach noch nicht bereit.” Diese Gedanken halfen mir, mich mit der Situation abzufinden.
Doch dann kam der Wendepunkt. Ein Prinzip veränderte alles für mich. Ich verstand, dass Kompetenz nicht nur Wissen bedeutet, sondern die Fähigkeit, dieses Wissen praktisch anzuwenden und Probleme zu lösen. Ich meisterte ein Projekt erfolgreich und stieg ein Level höher auf. Von da an wendete ich dieses Prinzip immer wieder an und stieg weiter auf. Plötzlich erhielt ich Wunschprojekte und wurde von Entscheidern im Unternehmen angefragt. Ich war international unterwegs und konnte enormen Wert stiften. Schließlich wurde ich für eine Ausgründung im Silicon Valley angefragt. Ein kleines Speedboat-Team von sieben oder acht Personen, das in zwölf Monaten ein Unternehmen gründete, das später von einem großen Tech-Giganten aufgekauft wurde.
Dieses Prinzip der Technologiekompetenz war mein Wendepunkt. Es eröffnete mir den Weg in die Selbständigkeit und zur Gründung meines eigenen Unternehmens, Speedsquare. Alles nur, weil ich dieses eine Prinzip verstanden hatte. Kompetenz bedeutet, Wissen in die Praxis umzusetzen und Probleme unter realen Bedingungen zu lösen.
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